Vreden
Nach dem Verkauf der evangelischen Kirche in Vreden an die Assyrische Kirche des Ostens fand am 28. Januar 2024 die Entwidmung des „Gemeindezentrums“ Vreden statt. Der neue Name der jetzt assyrischen Kirche ist "Mar Georgis Märtyrer Kirche".
Die evangelische Kirchengemeinde ist glücklich darüber, dass die Assyrische Kirche die evangelische Gemeinde eingeladen hat, weiterhin die Gebäude für Gottesdienste und andere Veranstaltungen mit zu benutzen.
In dem Entwidmungsgottesdienst wurde unter anderem auch die Historie des Kirchengebäudes erzählt:
Im Jahre1846 wurde die evangelischen Kirchengemeinde Ahaus-Vreden von ca.100 evangelischen Christen gegründet. Die Gottesdienste wurden zunächst in privaten Räumen gehalten.
Der Bau der evangelischen Kirche wurde von einem Kirchbauverein organisiert. Dieser sammelte Spenden für den Bau, die auch aus Holland kamen.
Das Grundstück wurde von einem evangelischen Gemeindemitglied gekauft. Früher hatte an dieser Stelle ein Franziskaner Kloster gestanden, das 1811 abbrannte.
Am 19.09.1860 erfolgte die Einweihung der evangelischen Kirche
Seit 1945 gab es eine starke Zunahme von evangelischen Christen in Vreden durch die Vertreibung der Menschen nach dem 2.Weltkrieg aus den deutschen Ostgebieten.
Am 25. Januar 1953 wurde die evangelische Kirchengemeinde Vreden selbstständig, zu der auch die evangelische Gemeinde in Stadtlohn gehörte.
Etwa 100 Jahre nach der Erbauung zeigten sich 1960 sehr große Bauschäden an dem Kirchengebäude und es wurde eine umfangreiche Renovierung vorgenommen.
Die Bauschäden nahmen aber bis 1974 wieder sehr stark zu, so z.B.am Mauerwerk, am Turm und auch im Innenraum. Das damalige Presbyterium entschloss sich nach langen Beratungen, auch mit Unterstützung des Bauamtes der evangelischen Kirche von Westfalen, zu dem schmerzlichen Schritt, die alte Kirche abzureißen. Dieser erfolgte 1974.
Beim Neubau als Gemeindezentrum wurden erhaltenswerte und einbaufähige Teile der alten Kirche wiederverwendet, so zum Beispiel Kruzifix, der Altar, der Taufstein, das Kirchenfenster und die Glocke, die heute im Vorraum steht.
1975 erfolgte dann die Einweihung des neuen Gemeindezentrums.
Am 05.12.1982 wurde der auch aus Spenden finanzierte Glockenturm seiner Bestimmung übergeben.
1996 wurde das 150-jährige Jubiläum der Kirchengemeinde Vreden-Stadtlohn hier gefeiert.
In den Kellerräumen des Gemeindezentrums war lange Jahre das evangelische Jugendheim beheimatet.
Nach dem Auszug des Jugendheimes zum städtischen Jugendcamp wurde ein Teil der Räume vermietet.
Inschrift der Bronzetafel an der Wand des Gemeindezentrums in Vreden
An dieser Stelle befand sich die alte Evangelische Kirche. Sie war in den Jahren 1859/60 unter großen Opfern von den evangelischen Christen errichtet und am 19.09.1860 eingeweiht worden. Sie wurde auf dem Grundstück des beim Stadtbrand 1811 abgebrannten Franziskaner-Klosters erbaut, dessen Beingewölbe in der Baugrube 1973 freigelegt wurde. Nach über 100 Jahren erwies sich die Kirche als baufällig und musste abgerissen werden. An dieser Stelle wurde das jetzige Gemeindezentrum errichtet und am 23.02. 1975 eingeweiht. Der freistehende Turm mit einem Geläut aus drei Glocken wurde am 05.12.1982 seiner Bestimmung übergeben.
Seit der Reformation hat es in Vreden evangelische Christen gegeben. 1651 erfolgte der Zusammenschluss mit der niederländischen Gemeinde Rekken zur „Gemeente van Rekken en Vreden“. Mit dem Anschluss des Münsterlandes an Preussen 1815 nahm die Zahl der evangel. Christen in Vreden zu. Sie schlossen sich 1823 zunächst der Kirchengemeinde Oeding an und gründeten 1846 mit Unterstützung des preussischen Königs Friedr. Wilhelm IV. die evangelische Kirchengemeinde Vreden-Ahaus. Nach dem II. Weltkrieg erlebte die evangel. Gemeinde Vreden einen starken Zuzug von Ostvertriebenen und wurde am 25.01.53 selbstständig.
„Einen anderen Grund kann niemand legen ausser dem, der gelegt ist, welcher ist Christus“